www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org --- www.puth.org

Rhein-Main-Radio-Club

Translate / Übersetzen

Featured Post

bookmark us to your favorites!!

13.5.16

Neuartige Low-Power Lizenzen für MW in Holland

Der British DX-Club meldete vor 10 Tagen -ohne große Resonanz in den sozialen Medien-, daß die Niederlande (nämlich das sogen. Medienkommissariat) bereits seit März aufgrund einer neuen Durchführungsverordnung in der Lage sind, neue Lizenzen für die Mittelwelle zu erteilen. Dies sind Ausnahme-genehmigungen für eine geringe Sendeleistung (Low Power) bis maximal 100 Watt. Die erste lizensierte Station nach diesem neuen Modell ist auf 1521 khz


   A t l a n t i s   R a d i o   

Bitte auf das obige Logo klicken,
um zur Webseite der Station zu
gelangen. Danke.

Die Station hat direkt einen Transmitter mit 75 Watt Leistung erworben und strahlt ein Golden-Oldies Programm für 40 bis 70-jährige Hörer aus. Da die Sendeleistung für einen Empfang in Deutschland nicht ausreicht, ist außerdem über die Webseite der Live-Stream zu hören:  der neugierige und unterhaltungs-bedürftige Hörer klicke bitte rechts oben auf 

Ohne es zu sagen, versucht die Regierung damit wohl, die muntere an der deutsch-niederländischen Grenze so aktive Piratenszene ein wenig zu dezimieren oder auszutrocknen. Dort sind (neben FM-Piraten mit geringer Reichweite) im MW-Bereich um 1600 khz sowie im Kurzwellenband 48 m etwa 50 bis 70 Piratenstationen seit Jahrzehnten tätig. Die dortige Aufsichtsbehörde wollte oder konnte aufgrund der uralten Tradition der Piratensender nie mit mehr wie einer Handvoll Beamter gegen die in der Bevölkerung mit starker Unterstützung versehenen Hobbypiraten vorgehen, zumal diese großteils nicht während der offiziellen Dienstzeit senden, sondern spätabends, am Wochenende oder an Feiertagen. Wenn denn die Behörde in der ländlich geprägten Gegend einen Sender und/oder eine Antenne ausgemacht und beschlagnahmt hatte ("RAID"), wurden als Reaktion sofort am nächsten Tag ZWEI neue Piraten-stationen als Nachfolger eröffnet; somit hatte sich das Problem der wenigen Beamten verdoppelt. Als Sponsoren der Piraten traten nicht selten Großeltern oder sogar Urgroßeltern auf, die noch die Anfangszeit des Rundfunks (oder der Telegrafie) erlebt hatten und das Recht auf freien Rundfunk als selbstverständlich ansahen. Es entstand da in der geschilderten Szene eine eigene Dynamik, die durch Sender mit exotischem Programm Unterstützung erfuhr, beispielsweise einem durchgehenden "Nur Polka-Musik"-Format (das es so vorher nie gab). Insofern war die Piratenszene innovativ und kulturell interessiert, daneben technisch hochbegabt - denn Modifikation oder Eigenbau von Transmittern neben deren Reparatur oder Neuabgleich war oft zwingend Eigenarbeit nach der Devise: selbst ist der Mann. Europaweit gibt es weitere Standorte wie z.B. Italien, jedoch ist die Vielfalt in Holland unübertroffen. Oft sind die Betreiber während der Sendezeit über einen bekannten Chat in Kontakt untereinander oder mit Monitor-Hörern. Was positiv bemerkt werden kann, daß die Hobbypiraten sofort eine Frequenz verlassen, sobald diese von einem anderen Dienst benutzt wird. Störungen durch holländische Piraten sind also extreme Ausnahmefälle. Aufgrund der verwendeten Sendeleistungen von weit unter 1 kiloWatt ist die Reichweite begrenzt (obwohl auch schon kontinent-übergreifende Empfänge berichtet wurden) und ein Hören erfolgt meist zufällig nach mehrmaligem Absuchen des gesamten Frquenzbandes. Zeit und Geduld sind also Voraussetzungen für ein erfolgreiches "Jagen" von Piratenstationen. Sollte man letztlich erfolglos bleiben, sind langjährige fixe Stationen wie RADIO MERLIN auch über das Internet zu hören (eigene Webseite). Weiter kann man den in Holland befindlichen "Web-SDR" der Universität Twente sehr leicht für die Piratenjagd nutzen. Manche Hobbypiraten erteilen keine QSL_Karten, und sagen daher auch keine eMail-Adresse an. Wird jedoch eine solche über das Mikrophon verkündet, sind Empfangsberichte via eMail erwünscht. Dies ist aber noch keine Garantie, daß eine QSL als Antwort zurück kommt. Wie bei 'normalen' Radiostationen, ist auch beim Piratenfunk die Bestätigungsmoral sehr unterschiedlich, von wenigen Stunden über viele Tage bis hin zu keiner Antwort. Alles ist möglich. Solltest Du, geschätzter Leser, glücklicher Empfänger einer solchen QSL_Karte werden, dann denke an die vielen anderen DX-Kollegen und veröffentliche die Karte. Oder sende einen Scan an uns hier!  Vielen Dank!!!

reported by Frank K.
edited by Herb.